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  • Autorenbildmonika sintram-meyer

Cell Broadcasting – Digitales Warnsystem

Die dramatische Flut in Teilen Deutschlands, die mindestens 170 Todesopfer zur Folge hatte, hätte zumindest etwas weniger dramatisch verlaufen können. Wieder einmal zeigte sich, wie so oft seit 2019, dass Deutschland im Bereich des Digitalen ein Entwicklungsland ist. Mich macht das unglaublich wütend. Wie kann man denn auch erwarten, dass Ältere sich ein Smartphone kaufen, wenn die Verantwortlichen in vielen Bereichen des Lebens nicht gerade ein digitales Vorbild sind. Faxende Gesundheitsämter, Lehrer denen zu Homeschooling nichts anderes einfällt, als eine E-Mail an Schüler zu schicken, Ärzte mit zerknitterten Karteikarten, Gebührenabrechnungen der Verwaltung nur auf Papier. Und dann ein Warnsystem, bei dem nicht einmal die noch wenigen übriggebliebenen Sirenen funktionieren. Überall, aber gerade in potentiellen Gefahrenzonen, muss nicht nur das Bewusstsein für Gefahren entwickelt werden. Es gibt die NINA-WARN-APP, über die ich im Frühjahr schrieb. Die nützt aber nur, wenn man ein Smartphone besitzt. Und es sollte auch klar sein, dass es eingeschaltet bleiben muss. Damit der Akku bei Stromausfall nicht plötzlich leer ist, sollten Powerbanks (externe Akkus) bereit gehalten werden.

Noch besser wäre aber das Cell-Broadcasting-System. Dieses erfordert natürlich auch ein Smartphone, das eingeschaltet ist, aber keine App. Hierbei werden alle in einer Funkzelle eingeloggten Geräte automatisch erfasst und per SMS gewarnt. Mit einem schrillen Ton. Eine EU-Richtlinie dazu gibt es seit 3 Jahren. Bis Juni 2022 muss diese umgesetzt werden. Ach ja? Na, dann los! Viele Länder – USA, Israel, Japan, Bangladesch arbeiten seit Jahren damit.

Auch die jetzt gleichzeitig betroffenen Niederland. So gab es dort keine Toten. Nun hat man wohl auch bei uns bemerkt, dass es langsam Zeit wird. Immerhin. Aber gleichzeitig muss dafür gesorgt werden, dass praktisch die gesamte Bevölkerung Zugang zu einem Smartphone erhält und zumindest ein Basiswissen dazu erhält. Und deren Abneigung gegen die moderne Technik kann auch nur durch gute Beispiele und Anreize gebrochen werden.

So, diesen Frust musste ich einfach loswerden.

In der neuen Regierung, die wir im Herbst/Winter 2021 haben werden, ist die Schaffung eines DIGITAL-MINISTERIUMS ein Muss. Sonst wandere ich aus.



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