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  • Autorenbildmonika sintram-meyer

Online-Einkauf: Ist prinzipiell nicht anders als der Versandhandel der 1950-er Jahre

Oftmals wird so getan, als ob es neu wäre, sich Waren schicken zu lassen. Die Idee ist sogar schon relativ alt. Zur Blüte kam er bei uns in den 1950-er Jahren, der Zeit des so genannten Wirtschaftswunders. Natürlich geschah dies damals nicht online. Alles lief über die damalige Deutsche Post. Diese verschickte die begehrten Kataloge, in denen geblättert und ausgesucht wurde. "Neckermann machte es möglich". Und natürlich andere Versandhandelsunternehmen, die teilweise auch den Sprung in das digitale Zeitalter geschafft haben. Es lief alles analog: verschickt wurden neben den Katalogen die Bestellungen sowie die Ware. Bezahlt wurde teilweise direkt beim Postboten. Barzahlung war damals angesagt. Auch der Lohn wurde übrigens noch bar ausgezahlt.

Wie komme ich darauf? Ich vermittle gerade 2 älteren Frauen den Umgang mit dem Smartphone. Die Ängste schwinden ganz langsam. Und die Notwendigkeit einer E-Mail-Adresse (Habe ich eine? Ja!) begründete ich mit der, gerade für Ältere, Möglichkeit, Online-Bestellungen durchzuführen. Zu Hilfe kam mir dabei die Tatsache, dass der Katalog eines Uralt-Versandhauses eingegangen und aus Versehen im Altpapier gelandet war. Ein Produkt daraus wird gewünscht. Nun soll also zum ersten Mal online bestellt werden. Das muss aber noch 1 Woche warten. Zunächst wird der Umgang mit der E-Mail-App geübt. Aber auch die eingehenden Benachrichtigungen müssen wie selbstverständlich beachtet werden. So werden jetzt täglich E-Mails hin und her geschickt. Ich freue mich, dass es voran geht. So öffnen sich neue Möglichkeiten für die Beiden. Sie werden unabhängiger und bleiben selbstständiger. Wer einmal angefangen hat, kann sich auch leichter auf anstehende Veränderungen anpassen.

Übrigens: Das Kaufhaussterben wird im wesentlichen von den Älteren bedauert. "Ich habe doch kein Internet!" wurde bei einer Reporterfrage zur Schließung des örtlichen Kaufhauses gesagt. Mir ist bewusst, dass nicht Jede/r - aus welchen Gründen auch immer - in der Lage ist, diesen Weg zu gehen. Rücksichtnahme auf diese Personengruppe ist notwendig. Das war früher nicht anders. So gab es Sammelbestellungen im Kreise der Verwandtschaft oder Nachbarschaft.

Alles ändert sich - und bleibt doch ähnlich.



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