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  • Autorenbildmonika sintram-meyer

Busticket mit EC-Karte bezahlen

Das las ich HEUTE, am 08. Mai 2023 in der örtlichen Zeitung: Busticket mit EC-Karte bezahlen. Natürlich freue ich mich darüber, bin aber auch fassungslos. Immer wieder, wenn ich erlebe, wie rückständig Deutschland und die Deutschen noch immer sind.

Die letzte Bargeldhochburg neben Toilettennutzung und Dealen bricht langsam in sich zusammen.


Ich erwarte förmlich die übliche Litanei: Die armen Alten. Die können doch gar nicht mit Karte bezahlen. Und mit einem Smartphone? Was will man denen denn noch alles zumuten? Die befinden sich doch in ihrem wohlverdienten Ruhestand. Die möchten gerne ihre Kreuzfahrt machen und ansonsten in Ruhe gelassen werden. Im Alter noch lernen? Die Karriere ist beendet. Wozu noch lernen?


Sie merken - ich bin ärgerlich trotz dieser positiven Nachricht. Und - ja - man kann von halbwegs gesunden, halbwegs intelligenten und nicht in prekären Verhältnissen lebenden älteren Menschen verlangen, dass sie sich weiter bilden. Im Interesse für sich selbst. Aber auch im Interesse der Kinder und Enkel, die besseres zu tun haben, als Vater und Mutter, Oma und Opa Fahrkarten zu besorgen, Online-Bestellungen zu tätigen, das Deutschland-Ticket aufs Smartphone - falls überhaupt vorhanden - zu laden.


Die übliche Passantenbefragung zeigte, dass zumindest einige die neue Möglichkeit begrüßen würden: Weil oft das Kleingeld fehlt, es keinen Geldautomaten wegen geschlossener Bankfiliale (auch das ist zu beachten - OnlineBanking) mehr in der Nähe gibt.


2019 bereiste ich Südschweden mit Bus und Bahn. Bezahlt wurde dort mit Smartphone oder Guthabenkarte. Der jeweilige Busfahrer (es waren immer Männer) hatte nicht EINMAL Bargeld in der Hand. Ich glaube, das war auch gar nicht vorgesehen. Ich hatte die App von Skanetraffiken geladen, dort zur Bezahlung die Kreditkarte (habe ja kein Konto in Schweden) angegeben und kaufte mir das Ticket per App. Den jeweiligen QR-Code ließ ich am unten gezeigten Gerät scannen. Mit der App hatte ich auch immer den Fahrplan dabei. Am südlichsten Punkt Schwedens sah ich, dass der Bus zurück nach Trelleborg Verspätung haben würde. So konnte ich länger am Wasser bleiben und fuhr - pünktlich - 5 Minuten verspätet ab.


Übrigens - die Zahlung über eine Guthabenkarte und das Smartphone soll demnächst in Lübeck auch möglich sein.


Meinen emotionalen Ausbruch möge man mir verzeihen. Aber ich werde tatsächlich langsam immer ärgerlicher, weil ich noch so viel Ignoranz und Ängste erlebe. Und Bequemlichkeit. Ich biete auf vielen Wegen meine Hilfe an. Ich werde nicht gerade von Anfragen überrollt.




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